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30 Jahre Balkankrieg | Vernissage und Katalogpräsentation der Fotoausstellung Branko Lenart | ONLY YU
22. September 2020 @ 19:30 - 24. Oktober 2020 @ 18:00
FreeZeit: 22. September, 19.30 Uhr
Ausstellungsdauer: 23. September bis 24. Oktober
Telefonische Anmeldung zur Vernissage erforderlich, da Corona-bedingt die TeilmehmerInnenzahl begrenzt ist: Tel.: 03172/2319-620
Öffnungszeiten: Do & Fr 15.00 – 18.00 Uhr, Sa 9.00 – 12.00 Uhr, sowie vor und nach den Veranstaltungen im Kunsthaus und Mo – Fr jeweils von 9.00 –13.00 Uhr gegen Anmeldung im Kulturbüro
Ort: Foyer Kunsthaus Weiz, Rathausgasse 3, 8160 Weiz
Musikalische Umrahmung: Vesna Petkovic & Raphael Meinhart
Im Januar 1990 verließen die slowenischen und kroatischen Delegierten den Parteikongress der jugoslawischen Kommunisten, weil ihre Reformpläne abgelehnt worden waren. Drei Monate später gab es in beiden Ländern demokratische Wahlen. Was als Wunsch nach mehr Mitsprache begann, endete in einem der blutigsten Konflikte des 20. Jahrhunderts. Doch die Ereignisse vor 30 Jahren waren nur der Anfang einer langen Entwicklung, die die verschiedenen Teilrepubliken Jugoslawiens immer mehr auseinandertrieb. Wirtschaftliche Krisen und ein immer stärker werdender Nationalismus führten zur Tragödie. Nur wenige Monate nach den Wahlen kam es zu ersten blutigen Auseinandersetzungen zwischen Kroaten, Serben, Slowenen und Bosniern. Erst im November 1995 endeten die Massaker, Kriegsverbrechen und ethnische Säuberungen. Über 100.000 Menschen verloren ihr Leben.
30 Jahre nach dem Beginn des Balkankrieges widmet sich das KOMM.ST Festival in zwei Veranstaltungen den Geschehnissen in den südlichen Nachbarländern.
Jugoslawien war ein weltweit einzigartiges Staatengebilde. Es gab zwar keine wirklich demokratischen Strukturen im kommunistischen Einheitsstaat, trotzdem wollte sich das Regime unter Präsident Josip Broz Tito nicht dem sowjetischen Machtanspruch unterordnen und schuf einen blockfreien Staat, der schon früh Millionen WesteuropäerInnen als Urlaubsgäste gewinnen konnte. Die Mischung aus verschiedenen Kulturen, Religionen und Traditionen ergab einen einzigartigen Schmelztiegel, der zu Beginn der neunziger Jahre in einem blutigen Krieg auseinanderbrach. Doch wie sah dieses Jugoslawien aus, bevor die Bilder von fliehenden Menschen und zerstörten Kulturdenkmälern das kollektiv-mediale Bild prägten? Dieser Frage geht die Ausstellung „ONLY YU“ des 1948 in Slowenien geborenen Fotografen Branko Lenart nach. Der international tätige Künstler ist Mitglied des Forum Stadtpark Graz und zeigt in „ONLY YU“ seinen ganz persönlichen fotografischen Blick auf ein Land, das es nicht mehr gibt. Auf Menschen, die die Gräuel des II. Weltkrieges erlebt hatten und ihren bescheidenen Wohlstand genossen. Auf Gebäude und Landschaften, die von einer Zeit erzählen, in der das Drama des Krieges noch in weiter Ferne liegt. Die Fotografien entstanden zwischen 1965 und 1971 auf mehreren Reisen durch Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro und Slowenien.
Foto: Branko Lenart